Ach, Du dicker Hund…

Du ahnst es sicher schon um was es in dem Artikel geht. Das Thema Hund und Figur treibt mich die letzten Tage und Wochen ziemlich um. Und es ist eines meiner „Steckenpferde“ in Sachen Hund und Gesundheit nach zehn Jahren Leben mit zwei Diabetikern und einem Herzkranken.

Genau wie bei uns Menschen ist es bei Hunden auch so, dass sie das sind was sie essen. Und Hunde essen gerne und sind für jede Leckerei zu haben. Natürlich gibt es auch die mäkeligen Hunde, aber bis dato hatte ich noch nicht das Vergnügen mit einem mäkeligen Hund. Die Haus Resi-Crew zählt eher zu der Kategorie „Massenvernichtungswaffen“. Egal, was man ihnen vorsetzt, es wird gefressen und wenn was Leckeres in greifbarer Nähe steht, dann wird das eben geklaut.

Natürlich möchtest Du Deinen Vierbeiner verwöhnen und daher gibst Du ihm auch gerne mal etwas zum Kauen, weil das ja auch noch gut für die Zähne ist. An und für sich ist das ja komplett in Ordnung, aber manche Kauartikel haben sehr viele Kalorien und da wird aus dem kleinen Kauspaß für zwischendurch ganz schnell ne Tagesration. Pi mal Daumen kann man sagen, dass ein Trockenkauartikel viermal so viel an Frischmasse enthält. Als Beispiel: Ein Rinderohr mit ca. 200 g entspricht 800 g Frischmasse. Und zack ist es eine Kalorienbombe. Somit muss man diese Kalorien auch von den Hauptmahlzeiten abziehen. Wäre eigentlich ganz einfach, wenn da nicht die Krux mit den Nährstoffen wäre. Die fehlen ja dann wieder…

Aber was passiert, wenn Du die Menge des Hauptfutters nicht reduzierst? Dann sind wir genau da, wo wir mit der Überschrift begonnen haben: beim dicken Hund. Und dick sein ist für Hunde keine schöne Sache. Fressen ist das eine, das ist natürlich toll, aber Übergewicht zieht eine ganze Menge an Krankheiten nach sich. Begonnen bei der übermäßigen Belastung von Gelenken, Bändern und Sehnen, zieht es sich weiter zu möglichen Problemen mit der Bauchspeicheldrüse, Diabetes und Herzkrankheiten.

Ein Leckerli hier, ein Schweinsöhrchen da, das ist natürlich ein Fest für unseren Hund, aber tun wir ihm wirklich was Gutes, wenn wir dabei die schlanke Linie nicht im Blick haben? Eigentlich wäre es so, wie wenn wir jeden Tag zum Frühstück zwei Brötchen, dick mit Butter und Marmelade essen und uns am Nachmittag nach einem Spaziergang mit unserem Vierbeiner noch mit einer üppigen Schwarzwälder Kirschtorte belohnen. Klar, kann man mal machen, ist auch verdammt lecker, aber machen wir das jeden Tag? Nein, wahrscheinlich nicht, aber die Belohnung für unsere Hunde beim Training, das gut gemeinte Rinderohr für die Zahnpflege, das ist für uns schon viel alltäglicher.

Auch bei den Angaben auf vielen Trocken- und Nassfuttern ist es nur eine Empfehlung, wieviel davon der Hund am Tag kriegen soll. Bei manchen Angaben hört es sich sehr wenig an, bei manchen ist es schon sehr gut gerechnet. Hier ist Dein Auge und Dein Bauchgefühl gefragt. Und vielleicht auch die Waage zuhause oder beim Tierarzt. Bei einem gesunden, normalgewichtigen Hund sollten die Rippen gut zu spüren sein und man sollte die Bauchlinie noch gut erkennen. Bei Hunden mit viel Fell muss man natürlich ein bisschen durch das Fell wühlen, aber auch hier sollte man die Rippen spüren können.

Auch die Bewegung spielt eine Rolle und auch davon sollte die Futtermenge abhängen. Ein aktiver Hund hat einen höheren Kalorienverbrauch als ein gemütlicher Hund, ein alter Hund braucht weniger Energie als ein junger. Halte das auch immer im Auge, wenn es um die Fütterung Deines Hundes geht. Bei zu wenig Bewegung wird auch der Stoffwechsel des Hundes träger und somit wird auch die Energie aus der Nahrung nicht mehr so gut aufgespalten.

Last but not least, für alle Rohfütterer und Figurbewussten. Fett macht bei Hunden nicht Fett! Ein Irrglauben, der sich leider hartnäckig hält. Hunde brauchen Fett für ihren Organismus. Dauerhaft zu magere, fettarme Fütterung kann zu Schädigungen der Niere führen. Die meisten Barg-Mischungen und auch viele Fleischsorten aus dem Frostfleisch-Bereich haben einen geringen Fettanteil. Optimal wären 15 - 20% Fett, aber das enthalten die wenigsten Mischungen und Fleischsorten. Achte also darauf, dass Du entweder eine gute Mischung aus fettreichem und fettärmeren Fleisch fütterst oder gebe Fett in Form von Pulver oder gefrorenem Fett dazu. Das hält den Organismus Deines Hundes gut in Schwung und gibt ihm die nötige Energie.

Diese Zeilen waren mir eine echte Herzensangelegenheit und jetzt wünsche ich Dir viele schöne, aktive Stunden mit Deinem Hund in der Natur (irgendwann muss der Frühling ja mal kommen). Bei Fragen für ein gesundes, glückliches Hundeleben darfst Du Dich natürlich auch gerne melden. So weit ich kann berate ich gerne soweit ich kann und ein bisschen Erfahrungsschatz habe ich auch noch in petto. ;-)