Haus Resi - die Seniorenresidenz mit Herz

Es wird Zeit, dass es mal wieder ein Update gibt, wer denn alles im Haus Resi sein Unwesen treibt.

Dann fange ich mal mit mir an. Ich bin Tanja und verwalte den Hundehaufen im Haus. Wobei ich mittlerweile eher sagen würde, dass ich eine gut funktionierende Pflegekraft in einer Seniorenresidenz bin.
Wie ich schon in meinem ersten Blogbeitrag erwähnt habe, bin ich Waage und habe neben einem großen Faible für Ruhe, Ordnung und Harmonie auch eine sehr lebhafte Fantasie.

Als die Hunde noch jung waren, habe ich mir die Bande als Mieter in einem großen Mietshaus vorgestellt, weil sie in freier Wildbahn wahrscheinlich nie gemeinsam unterwegs gewesen wären.
Und da die Bande schon in die Jahre gekommen ist, ist es jetzt einfach eine Gemeinschaft, die in einem Altersheim residiert.

Fangen wir mit dem Ältesten im Bunde an: Kobold. Früher war er ein Revoluzzer und ein Draufgänger, für den die Mädels alles stehen und liegen gelassen habe. Krankheitsbedingt war er sehr früh gezwungen seinen stressigen Job bei der Security aufzugeben und sich einen ruhigen Bürojob zu suchen. Das hat in ihm immer ein Gefühl der Unzufriedenheit ausgelöst, weil er sich nicht damit abfinden wollte, dass er jetzt einfach langsamer machen muss. Mittlerweile ist er Mitte 70, hört schlecht und weigert sich natürlich, sich Hörgeräte machen zu lassen. In letzter Zeit wird er immer fahriger und verwirrter und als sein Hausarzt das Thema Demenz erwähnt hat, hat er wutentbrannt die Praxis verlassen. Manchmal nervt er seine Mitbewohner ein bisschen, weil er der Meinung ist, dass er in der ganzen Seniorenresidenz nach dem Rechten sehen und alle Räume kontrollieren muss. Da muss man als Pflegekraft mit ganz viel Ruhe und Einfühlungsvermögen auf ihn eingehen, damit er auch zwischendurch mal ausreichend Pausen in seinem Lieblingssessel macht.

Lia ist mittlerweile auch ein fester Bestandteil in der Seniorenresidenz. Mit ihren 60 Jährchen ist sie noch recht fit und rüstig und hält die Bewohner des Altenheims ordentlich auf Trab. Wenn es nach ihr ginge, dann stünden jeden Tag Fitnesstraining und längere Spaziergänge auf dem Plan, damit die Bewohner alle lange genug fit bleiben. Von ruhigen Rommé-Runden im Gemeinschaftsraum hält sie nicht viel, das ist viel zu langweilig. Solange es also nicht aus Kübeln schüttet, animiert sie alle, raus an die frische Luft zu gehen und durch den Park der Residenz zu flanieren - natürlich zügig, denn, wer rastet, der rostet.

Danu ist zwar erst Mitte 60, hat aber mit einer heftigen Muskelschwäche zu kämpfen. Er ist sofort Feuer und Flamme, wenn Lia zum Walk in the Park aufruft, aber bereits nach kurzer Zeit muss er auf der nächstgelegenen Parkbank eine Pause machen, weil die Beine nicht mehr so mitmachen, wie er es sich wünscht. Wenn sich einer zu ihm gesellt, dann erzählt er gerne aus seinen wilden Zeiten, als er noch von einer Party zur anderen gezogen ist. Und auch gerne von seinen wilden Trekking-Abenteuern, die er auf dem ganzen Globus erlebt hat.

Frollein Momo ist mit Mitte 50 fast noch zu jung für die Seniorenresidenz, aber sie ist hier gelandet, weil sie wegen ihrer Angststörung nirgendwo unterkam. Solange sie in einer gewohnten Umgebung ist, ist sie fröhlich, witzig und plappert munter vor sich hin. Somit bringt sie zusammen mit Lia ordentlich Stimmung in die Seniorenresidenz, was den alten Herren sehr gut tut. Da bleibt Geist und Körper soweit fit, soweit es geht.

Und so leben wir ein mal mehr und mal weniger fröhliches Leben im Altenheim, zwischen nächtlichen Wanderungen des dementen Herrn, Medikamentenausgabe, kurzen Spaziergängen mit Fitnessübungen und Gehirnjogging zuhause, um die Bewohner fit zu halten.