Pudelfakten - ein kleiner Einblick in das Leben mit einem Lockenclown

Hier sind meine 12 Fakten zum Pudel. Viel Spaß beim Lesen!

#1 Die Größen
Pudel gibt es in vier Größen: Großpudel, Kleinpudel, Zwergpudel und Toypudel. Während der Großpudel mit einer Schulterhöhe von bis zu 63 cm schon ganz stattlich ist, hat der Toypudel meist nur eine Schulterhöhe um die 20 cm. Von der Körperform sind sie alle sehr schlank und windhundartig in ihrem Körperbau. So hat ein Großpudelrüde meist maximal um die 30 kg.
Den Pudel gibt es in vielen Farben. Die gängigsten sind schwarz, weiß, braun, apricot, black & tan und Harlekin (schwarz-weiß gefleckt). Auch gibt es noch einige Farben, die nicht anerkannt, aber wunderschön sind. So zum Beispiel braun-weiß gefleckt, brown & tan und sable (cremefarben) und blue.

#2 Sie sind Apportierhunde
Ursprünglich wurde der Pudel als Apportierhund für die Entenjagd gezüchtet. Das Wort Pudel kommt von dem Wort Pfudel, das so viel wie Pfütze heißt. Also durch und durch ein Wasserhund - bis auf meine Pudel, die haben das Gen nicht mitbekommen und sind zu 100% wasserscheu. 
Also bedenkt bitte, dass ihr euch bei der Anschaffung eines Pudels nicht nur einen lustigen, menschenbezogenen Clown ins Haus holt, sondern auch einen sehr jagdlich ambitionierten Hund. Man kann den Jagdtrieb gut lenken, aber man sollte es einfach vorher wissen. Selbst Happy wollte noch Vögel jagen als er schon blind war. Das hat so manches Ende in einer Hecke mit sich gezogen. ;-)

#3 Der Pudel und die Pflege
Pudel haben kein Fell wie jeder andere Hund. Sie haben Haare wie wir Menschen. Sicher kennt ihr den Begriff pudelnass oder den Ausspruch „wie ein begossener Pudel“. Die Haare des Pudels werden in der Tat genauso nass wie unsere Haare und der Pudel wird auch nass bis auf die Haut.
Zudem wachsen die Haare unendlich weiter und das überall. Das macht diese tollen Hunde sehr pflegeintensiv. Durch die Tatsache, dass sie nicht haaren, die Haare aber recht schnell wachsen ist nicht nur regelmäßiges Bürsten, sondern auch ein regelmäßiger Besuch beim Hundefriseur Pflicht.
Besonders wichtig ist die Kontrolle der Ohren und das regelmäßige Zupfen der Ohrhaare, denn auch diese wachsen unendlich weiter und können so den Gehörgang ordentlich zuwuchern.

#4 Der Pudel und sein Image
Omahund, Zirkushund, Frisurenkind - das sind die gängigsten Umschreibungen, wenn die Sprache auf den Pudel kommt. Meistens kennt man den Pudel nur als Begleiter von älteren Damen oder etwas gewöhnungsbedürftig frisiert auf Hundeausstellungen. Dabei sind Pudel wirklich extrem vielseitig. Ob Blindenhund oder Schutzdienst, der Pudel ist in jeder Sparte zuhause. Apportieren, Tricks lernen, als Rettungshund, freudig bei der Unterordnung, im Rallye Obedience, beim Agility, beim Canicross oder im Zughundesport, egal an was man denkt, der Pudel ist dabei und hat seinen Spaß. 
Dabei werden die lockigen Gesellen sehr oft als eingebildet und überheblich angesehen und als Hunde, die die meiste Zeit in einer Vitrine oder dekorativ auf der Couch untergebracht sind. Aber nein, sie sind gerne in Feld, Wald und Flur unterwegs und scheuen sich nicht, baden zu gehen oder sich in Pfützen zu suhlen oder durch den Matsch zu waten. Lediglich das Saubermachen ist wieder etwas zeitintensiver als bei anderen Hunden.

#5 Pudel und ihre Menschen
Wie ich es schon im letzten Absatz erwähnt habe, sind Pudel sehr vielseitig in ihren Beschäftigungen, aber am wichtigsten ist einfach immer, dass der Mensch dabei ist. Im Haus sind sie manchmal wie eine Katze und ich nenne Benja ganz oft liebevoll meinen Schoßpudel, weil es für sie nichts Schöneres gibt als sich wie ein Katze auf meinem Schoß einzukringeln. Danu liebt Kinder und so sitzt er immer mit Körperkontakt neben meiner kleinen Nachbarin, wenn sie mal zu Besuch ist oder ihre Hausaufgaben hier macht. Egal, wie lange es dauert, egal, wie unbequem es sein mag, er muss einfach ganz nah dran sein.

#6 Der Pudel und das Wesen
Pudel sind wirklich lockige Clowns und bis ins hohe Alter noch sehr verspielt. Egal, ob mit dem Menschen oder untereinander. Für ein kleines Spielchen und ein paar Albernheiten ist immer Zeit. Manche Pudel sind kleine Rassisten, die am liebsten mit ihresgleichen spielen, aber das sind nur wenige Ausnahmen. Danu ist einer davon, er spielt am liebsten mit Benja und da sind kleine Rennspielchen immer drin.

#7 Die Pfotenpflege beim Pudel
Auch an den Pfoten und zwischen den Ballen wachsen die Haare unendlich weiter. Deshalb ist mir beim Pudel die Pfoten- und Krankenpflege fast am wichtigsten. Wie ihr sicher wisst, schwitzen Hunde über die Pfoten und wie soll das beim Pudel klappen, wenn die Ballen zugewuchert sind? Deshalb steht bei uns alle zwei Wochen Nase und Füße rasieren auf dem Plan, damit sie nicht so dolle schwitzen müssen. 

#8 Pudel und ihre Ausstrahlung
Die Körperhaltung und der Gang sind elegant, wirken aber auch immer etwas überheblich und arrogant. Sie stehen und sitzen kerzengerade und manchmal könnte man meinen, sie schweben über die Erde. Leider ist die Körperhaltung - meist mit erhobener Rute - für andere Hunde etwas irritierend. In der Hundesprache wirkt diese Haltung als Herausforderung und ist hundesprachlich nicht die netteste Einladung zu einem Kennenlernen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann beobachtet mal den Gang und die Körperhaltung von verschiedenen Hunderassen, das ist wirklich sehr spannend.

#9 Körperpflege
Das Schönste am Pudel ist, dass er sich nicht haart. Gerade jetzt in der Zeit des Fellwechsels ist das für mich echt eine Riesenerleichterung. Nachteil ist aber leider, dass sich der ganze Staub und auch der Dreck hartnäckig in den Pudellocken hält. Wenn man den Pudel zwei Wochen nach dem Baden mal unter den Föhn stellt, dann ist man echt erschrocken, was da an Staub aus den seidenweichen Locken kommt. Auch wenn der Pudel durch eine Schlammpfütze watet, hält sich der Schlamm hartnäckig in den Pudellocken und man kann es nur auswaschen - auskämmen ist unmöglich.

# 10 Pudelfrisuren
Eigentlich kann man einen Pudel auf 101 Weise frisieren. Den Ideen und Möglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt. Ganz oft wird die „typische“ Pudelfrisur kritisiert und belächelt. Aber wisst ihr, dass sie kein alberner modischer Einfall ist, sondern einen ganz alten Ursprung hat? Die typische Pudelfrisur hat ihren Ursprung in der Jagd. An der Brust und bis zum Ende des Brustkorbes wurden die Haare lang gelassen, damit die Haare im Wasser etwas wärmen und die Bommeln an den Beinen wurden lang gelassen, damit der Pudel besser paddeln kann. Auch die Pompoms am Hinterteil - auch Arschbrötchen genannt - haben ihren Ursprung in der Jagd. Die Bommeln sitzen nämlich genau in der Nierengegend und sollen so die Nieren im Wasser wärmen. Auch waren früher die Bommeln am Hintern verschieden angeordnet, damit die Jäger ihre Hunde im Wasser erkennen und unterscheiden können.

#11 Clown oder Beschützer
Auch wenn man es nicht glauben kann, so sind Pudel wirklich sehr wachsam und passen gut auf ihr Zuhause und ihr Grundstück auf. Manche Pudel neigen zum dauerhaften Kläffen, was man mit Erziehung aber gut in den Griff bekommen kann. Bei uns ist es immer so, dass jeder Besucher gemeldet wird. Mittlerweile kann ich am Bellen erkennen, ob es jemand ist, den die Hunde kennen oder ob es ein Fremder ist. 

#12 Schwachpunkte beim Pudel
Bei vielen Pudeln sind die Ohren etwas empfindlich und anfällig. Das ist der Grund, warum Danu immer kurz rasierte Ohren hat. Die großen Ohren und dann noch so viel Wolle auf den Ohren, da kommt wenig bis gar keine Luft an die Ohren und dieses feuchtwarme Klima im Ohr ist leider eine perfekte Einladung für Ohrenentzündungen.
Durch die schmale und lange Schnauze sind bei vielen Pudeln auch die Zähne ein Thema. Gerade bei den kleinen Pudeln ist es oft so, dass Zahnstein sehr präsent ist. Hier hilft aber regelmäßige Kontrolle und auch Zähneputzen sehr gut.

So, nun wisst ihr einiges über den Pudel und könnt euch überlegen, ob diese lustigen Lockenclowns zu euch und zu eurem Leben bzw. zu eurer Vorstellung von einem vierbeinigen Begleiter passen. Wenn ihr noch Fragen habt, dann gerne raus damit. :-)